Blindbewerbung als Empfehlungsmarketing
Was ist eine Blindbewerbung?
Die Blindbewerbung und Vitamin B sind die zwei wichtigsten Kriterien, um von dem verdeckten Stellenmarkt profitieren zu können. Meistens handelt es sich um Positionen, die nicht nur gut bezahlt, sondern auch sonst attraktiv sind. Oft wird diese Bewerbungsart mit der Initiativbewerbung synonym verwendet. Es liegt jedoch ein Unterschied vor.
Vor einiger Zeit wurden die beiden Bewerbungsarten, Bewerbung auf gut Glück genannt, völlig äquivalent verwendet. Inzwischen hat es sich gewandelt und zeigt einen Unterschied:
- Bei der Initiativbewerbung ist zumindest der Ansprechpartner bekannt. Das Anschreiben enthält damit eine persönliche Anrede und ist auch sonst auf die Zielperson zugeschnitten.
- Bei der Blindbewerbung ist nichts bekannt – außer natürlich dem Unternehmen, an das sie sich richtet. Das Anschreiben kann daher allgemein und unpersönlich formuliert und immer wieder verwendet werden. Das spart Zeit. Nur der Firmenname sollte ausgetauscht werden.
Lohnt es sich dann überhaupt die Blindbewerbung? Es ist nicht einfach eine klare Antwort zu geben. Die Chancen stehen Fifty-Fifty, weil man nicht weiß, ob das Unternehmen eine passende Stelle hat und Deine Profession sucht. Trotzdem kann es sich aus folgenden Gründen lohnen:
- Du trainierst das Formulieren Deiner Bewerbung und machst Personaler auf Dich aufmerksam. Falls nicht, du kannst das als Feedback nutzen, um Dein Anschreiben stetig zu verbessern.
- Nicht wenige Unternehmen pflegen sogenannte Talentpools, also Listen mit potenziellen Kandidaten. Überzeugt Deine Blindbewerbung, gelangst Du vielleicht in diesen Pool und wirst künftig angesprochen.
- Man weiß nie, wer die Bewerbung liest. Vielleicht kennt der- oder diejenige jemanden, der jemanden sucht wie Du. Voilà, was als Blindbewerbung begann, endet als Empfehlungsmarketing.
- Je mehr Blindbewerbungen Du verschickst, desto eher steigen die Chancen, doch mal einen Treffer zu landen. Das gilt vor allem für jene Unternehmen, für die Du gerne arbeiten würdest, für die Du jedoch partout weder Vakanzen noch Ansprechpartner recherchieren kannst.
So gelingt Dir eine gute Blindbewerbung zu formulieren
Da diesem Bewerbungstyp die persönliche Ansprache fehlt, musst Du umso mehr durch das Anschreiben eine Art Bezug herstellen und Interesse wecken. Phrasen, Floskeln und Standardformulierungen verbieten sich damit automatisch. Ein abgegriffenes „hiermit bewerbe ich mich…“ schläfert Deine Leser ebenso ein wie ein saloppes „seit Jahren ist es mein Traum für Sie zu arbeiten…“.
Schon der Einleitungssatz muss also sitzen. Idealerweise punktest Du dabei sofort mit Deinen einzigartigen Qualifikationen, Erfolgen, Erfahrungen. Die Motivation steht in dem Fall eher hinten an, also in Absatz zwei oder drei. Schließlich merkt ein erfahrener Personaler sofort, dass es sich bei der Bewerbung um Massenware handelt. Nicht schlimm – bei der Blindbewerbung ist das nun mal so. Aber dann so zu tun, als sei man nur an diesem einen Unternehmen interessiert und hätte auch nur dieses eine angeschrieben, ist hierbei wenig glaubhaft.
Checkliste: Was zum Anschreiben gehört
- Absender: (Name, Adresse, Telefonnummer (auch mobil), E-Mail-Adresse)
- Datum (rechts)
- Empfänger (Firma, Adresse)
- Kein Bewerbungsfoto – das kommt in den Lebenslauf
- Betreff „Bewerbung“ (Bitte nicht „Blindbewerbung“)
- Anrede: Sehr geehrte Damen und Herren
- Einstieg mit Qualifikationen
- Bezug zum Unternehmen
- Kurzdarstellung des Profils und Soft Skills (mit Beispielen!)
- Motivation
- Hinweis auf Kündigungsfristen
- Abschlussformulierung
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